Rohstoffe

  

 

Porzellan - das weiße Gold. Wir benutzen es jeden Tag, beurteilen es nach Form, Farbe, Muster und Dekoren und wissen im Allgemeinen doch so wenig über dieses Material. Dabei zählt Porzellan zu den ältesten Werkstoffen, die wir Menschen formgebend selbst entwickelt haben. Die Entdeckung des Porzellans geht zurück bis ins 10. Jahrhundert vor Christi. Ob es sich seinerzeit tatsächlich um Porzellan oder Gefäße aus "Feinen Erden" gehandelte, bleibt dabei streitbar. Um dies zu beurteilen, bedarf es nämlich einer genaueren Analyse von Rohstoffen und Brenntemperaturen, auf die wir in diesem Abschnitt unserer Warenkunde eingehen. 

 


 

 

 

Porzellan besteht i.d.R. aus zwei verschiedenen Elementen: 

  • der hart gebrannten Porzellanmasse (Scherben), im Bild oben weiss
  • der mit Glasmasse überzogenen Schutzschicht (Glasur), im Bild oben farbig

 

Der vorliegende Abschnitt "Rohstoffe" beschäftigt sich mit der Zusammensetzung des Scherbens, also dem eigentlichen Körper des Porzellans.

   


 

Die Rohstoffe des Porzellanscherbens 

 

Porzellan gehört zur großen Gruppe tonmineralhaltiger Keramik. Um die Zusammensetzung und Wirkung der verschiedenen Minerale zu verstehen, bedarf es eines Ausflugs in die Chemielehre. Wir erklären Ihnen in Wort und Bild die wesentlichen Merkmale der Materialkunde der Porzellanindustrie. Grundsätzlich gilt, dass Porzellan (Hartporzellan) bei seiner ursprünglichen Herstellung aus rund 50 Teilen Porzellanerde (Kaolin), 25 Teilen Quarz (Siliciumdioxyd (SiOz) und 25 Teilen Feldspat gefertigt wird. 

 

   Rohstoff   

Wirkung

 Anteil  

  Mohs  

Schmelzpunkt

Kaolin

Plastizität (Formbarkeit)

50%

6-6,5

1.150 - 1.250 °C  

Quarz

Thermische & chemische Resistenz

25%

7

1.700 °C

Feldspat

  Bindemittel (Dichte) & Schmelzbeschleuniger  

25%

6-6,5

1.150 - 1.250 °C

 

Bei der Herstellung erfüllt jeder dieser Bestandteile wichtige Funktionen. Es gilt: je höherwertiger diese Rohstoffe ausgewählt und bearbeitet worden sind, desto besser ist die Qualität des Porzellans. In punkto Verfügbarkeit und Qualität von Rohstoffen hat Deutschland in Europa einen klaren Standortvorteil, man verfügt über gute Vorkommnisse in der Oberpfalz, in Böhmen und in Thüringen. 

 

Heute arbeitet die moderne Porzellanherstellung nicht mehr "nur" mit den drei klassischen Bestandteilen. Die zunehmende Technisierung sowie die Herstellung und Weiterentwicklung von Mineralien und Zusatzstoffen ermöglicht heute in der Massenherstellung eine Verbesserung bzw. Optimierung durch die Beigabe weiterer Zusatzstoffe. Darüber hinaus verändert das Mischen von Rohstoffen unterschiedlicher Herkunft Zusammensetzung und Schmelzpunkt der Masse. Unser Schaubild oben zeigt insgesamt 16 verschiedene Rohstoffe, die eine Fabrik für die Herstellung von Hartporzellan verwendet. Wir vergleichen es gerne mit dem Bier: Jeder weiss, dass Bier aus Wasser, Hopfen, Malz und Stammwürze hergestellt wird. Und doch schmeckt jede Marke anders. 

 

Die Schmelzpunkte der jeweiligen Mineralien nehmen einen wesentlichen Einfluss auf die Härte des Geschirrs.

 

Alumina

Aufbereitung

Feldspat

Granulat

 

Hubel

 

Kaolin

 

Brennstoffe

 

Mullit

Quarz

Schlicker

Sprayer

Vorkommen der Rohstoffe

 

Zusatzstoffe

 

Wasser

 

Zeit

 
Zuletzt angesehen