Datenaustausch


           (Schaubild: Chaotische Marktordnung 2021)

 

Statement zum Austausch digitaler Daten

Der Handel muss digital werden - so lautet weltweit die Botschaft von Politik und Wirtschaft. Mit diesem Ansinnen werden wir gelegentlich von unseren Handelspartnern gebeten, unsere gesamten Artikeldetails und Bilder für eine Online-Präsentation zur Verfügung zu stellen. Am liebsten als vollständige CSV-Datei zum Einlesen und die Bilder bitte auf einem Datenträger. 

Je mehr Daten man online zur Verfügung stellt, desto eher wird man gefunden. Das ist grundsätzlich einmal richtig.

98 von 100 unserer Handelspartner würden dann so ein identisches Datenmaterial für ihren Online-Shop verwenden. So sollte es doch in unserem Interesse sein, wenn möglichst viele unterschiedliche Online-Shops unsere Produkte anbieten. Das ist grundsätzlich falsch!

Stand 3/2021 führen wir mehr als 250 Gastro-Wiederverkäufer im deutschsprachigen Raum. Würden wir nur einem Viertel dieser Händler unsere vollständigen Datensätze zur Verfügung stellen, gäbe es im Internet 250.000 Artikel-Datensätze von Holst Porzellan. Ein solches digitales Überangebot führt zwangsläufig zu einem Preisverfall und damit zum Verlust der Wertschöpfung für den Handel.  

Abgesehen von einem solchen Überangebot würden die Algorithmen der bekannten Suchmaschinen wie Google, Bing, Yahoo u.a. diesen "Webcontent" als "Duplicate Content" werten und damit alle betroffenen Internetseiten herabstufen. Dieser konträren Auswirkung einer CSV-Streuung sind sich die wenigsten Händler bewusst. Das wäre eine digitale Selbstzerstörung! 

Ein Überangebot gleicher Textung und Darstellung findet auch schnell den Weg in sogenannte Vergleichsportale wie IdaloPreisvergleichCheck 24 und im schlechtesten Fall gleich zu Google-Shopping. Sprich, den maximalsten Erfolg mit einem solchen "Datenshop" hat nur derjenige, der niedriger kalkuliert als es gewöhnliche Mieten, Löhne und ein stationäres Angebot erfordern. Das wiederum führt langfristig zum Verlust der Lebensfähigkeit des Handels.  

98 von 100 dieser Onlineshops sind ferner nicht bereit, das online dargestellte Sortiment auch lieferfähig vorzuhalten. Mit dieser Geschäftspolitik entsprechen die Unternehmen weder den betriebswirtschaftlichen Erfolgskriterien noch den Erwartungen der Online-Käufer. Rein rechtlich segelt so mancher Onlineshop sogar am Rande der Legalität, weil vom Kunden bereits ein Geldbetrag für einen Kaufgegenstand kassiert wird, an dem der Händler zum Zeitpunkt des Weiterveräußerung selbst gar kein Eigentum hat.

Da sich ein solcher "Datenhunger" i.d.R. nicht nur auf einen (1) Hersteller beschränkt, potenziert sich dieses Überangebot über viele Marken substitutiver und konkurrierender Sortimente. Eine Fachberatung vom Fachhändler findet ebenfalls nicht mehr statt, was wiederum zur Zersetzung der eigentlichen Beratungskompetenz führt. In jeder Hinsicht führt also ein derartiger Daten-Striptease zum Verlust der eigenen Lebensberechtigung eines stationären Fachhandelsunternehmens.

Wir unterstützen unsere aktiven Fachhandelspartner und Wiederverkäufer bei der Online-Verkaufsunterstützung für jeden gelisteten Artikel, oder im Rahmen einer unserer Kooperationsmodelle, aber für eine unkontrollierte Streuung unserer Daten und Bilder ist unser Sortiment zu einzigartig und zu schade!

 

 

 

 

 

Zuletzt angesehen