Acht Wochen mach dem Ausbruch des Corona Virus kehrt m China allmählich wieder Alltag ein. Doch der Haller Porzellan-Hersteller Knud Holst sieht das Land als Produktionsstandort für seine Gastronomieware als Auslaufmodell. „Wir werden aussterben in China", prophezeit der 55-jährige Kaufmann der traditionsreichen Porzellan-Branche im riesigen Reich der Mitte.
Normalerweise hat Holst geschäftlich jedes Jahr fast drei Monate dort zu tun. Beunruhigt war er allerdings schon bei den erstem Meldungen über Covid 19. Denn sein Stiefsohn Marvin Felbach war just zur Qualitätskontrolle in der Provinz Guangdong unterwegs. „Die Stadt Chaozhou mit ihren fast drei Millionen Einwohnern ist eine der Porzellan-Domänen, quasi das Selb von China", erzählt der Haller. Trotz 2000 Kilometer Entfernung von der Provinz Wuhan — Knud Holst war froh, dass die Reisewelle um das chinesische Neujahrsfest vorbei war, als die Ausgangssperre verhängt wurde.
Die Chinesen haben ein unglaubliches Vertrauen zu ihrer Regierung und respektieren, dass man alle Messen abgesagt hat. Die Kanton-Messe soll aber im April stattfinden, ebenso wie eine Hotelfachmesse in Shanghai", sagt Holst. Durch das Einreiseverbot für Europäer erlebt er daheim einen entspannten Frühling, berichtet der Haller, der sich täglich sein „China-Update" holt. „Einiges geht schon in den Porzellanfabriken, aber noch läuft kein Porzellanofen"...
Holst ist vorbereitet auf Lieferengpässe. Im Hauptlager in, Bielefeld und einem in Melle bunkert die Firma bis zu 2,5 Millionen Stück Porzellan. Doch der Unternehmer will seine Lagerkapazität erweitern. „Die Auswirkungen vom Corona sind bei der Verflechtung der Weltwirtschaft noch gar nicht absehbar."
"Wir werden lernen müssen, Schmerzen zu ertragen."
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