2022 befinden wir uns in einem Jahr, indem es nicht mehr um Debatten über Veränderungen geht oder wir darüber nachdenken sollten, wie man vielleicht langfristig etwas ändern könnte, wenn es wohl die Umstände erlauben würden... Im Februar 22 ist Krieg in Europa ausgebrochen und die Stabilität unseres Friedens auf der Basis von Abschreckung verloren. Die Notwendigkeit unserer Verteidigung erfolgt in einer Zeit, in der wir durch eine zweijährige Pandemie stark geschwächt sind, unsere Brücken zerfallen und unsere Wirtschaft durch die Störung ihrer fragilen Lieferketten an Stabilität verloren hat. Parallel stößt uns die Natur ab und beschert uns neuerliche Klimakatastrophen. Spätestens seit April wissen wir, dass wir Europa energietechnisch nicht mehr länger unterhalten können und wir gerade Volldampf weltweit in eine Krise rasen, in bisher nie dagewesenem Umfang. Die Feststellungen unserer Regierung "wir werden erheblich an Wohlstand einbüßen“ scheint vielfach noch nicht angekommen. Unsere Politik gibt Geld aus, das sie nicht hat, liefert Waffen die nicht existieren oder finanziert einen Wiederaufbau in der Ukraine, obwohl der Krieg noch mit voller Härte wütet. Unsere Gewerkschaften streiken in Branchen um Lohnerhöhungen, denen es an jeglicher Stabilität fehlt und unsere Renten- & Gesundheitssysteme sind komplett am Ende. Vor allem aber sagt kaum jemand geradeheraus, dass wir uns ändern müssen und dies jetzt! Es geht mindestens wirtschaftlich um unser Überleben und das ganz ohne Putins Atombombe oder Corona 4.0. Wir haben keine Zeit mehr für Gendern, kein Geld für Streiks und sollten keinen Platz vergeuden mit Menschen, die uns mit ihren verschobenen Anschauungen unsere Sicherheit gefährden. Deshalb beginnen wir diesen Beitrag mit der wichtigen Überlebenskunst des Darwinismus.
Definition Darwinismus
Als Darwinismus bezeichnet man die natürliche Auslese als Selektionsprinzip der Starken (engl. The Origin of Species) im Kampf um das Dasein. Über die Jahrhunderte wurde der Begriff von Machthabern und Idealisten für die Auslese und Stärkung der eigenen Rasse oder Religion missbraucht. Tatsächlich beschreibt aber Charles Darwin (1809-1882) in seiner Theorie des Darwinismus den natürlichen Prozess des Überlebens in der Evolotion, das nur den starken und wiederstandsfähigen Lebewesen vorbehalten ist. Mehr dazu z.B. auf Wikipedia.
Beispiele des modernen Darwinismus
- Einst erklärte Kritiker von NATO & Bundeswehr und Gegener von Rüstung und Waffenlieferungen liefern Panzer in Kriegsgebiete.
- Seit 2020 werden deutsche Klinikärzte gegen ihren hippokratischen Eid auf eine Triage geschult.
- 2022 verschenkt Mac Donald's 850 Geschäftsfilialen und entlässt dabei 62.000 Mitarbeiter, um international zu überleben.
- Minister Habeck dealt mit Qatar um Öl und Gas und verstößt so damit gegen sein erteiltes, parteipolitisches Mandat.
- Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnet eine staatliche Neuverschuldung von 100 Milliarden Euro als "Sondervermögen".
- Greta Thunberg demonstriert für Klimaschutz auf einer High-Tech-Rennyacht und lässt ihre Crew zweimal über den Kontinent fliegen.
Formen des Darwinismus
Obige Beispiele verdeutlichen, dass heute verschiedene Formen des Darwinismus angewendet und interpretiert werden und dass er sich auch in leisen Prozessen wiederfindet. Darwinismus ist damit trotz seiner vielfach missbräuchlichen Anwendung und seines brutalen Ursprungs ein natürlicher Anpassungsprozess in vielen Stufen unserer Existenz, z.B. in ...
- einem natürlichen Darwinismus: Stark frisst Schwach
- einem pragmatischen Darwinismus: Kompromiss frisst Ideale
- einem hierarchen Darwinismus: Groß frisst Klein
- einem ideellen Darwinismus: Glaube frisst Angst
- einem cleveren Darwinismus: Schnell frisst Langsam
- einem intellektuellen Darwinismus: Verstand frisst Dummheit
- einem materiellen Darwinismus: Reich frisst Arm
- einem zielgerichteten Darwinismus: Fleiß frisst Faulheit
Alle Formen des Darwinismus bringen immer Hierarchien hervor: Überlegene und Unterlegene. Der fromme Wunsch des Marxismus ist damit durch die Natur sowie der den Menschen naturgegebenen Eigenschaften nicht erreichbar. Somit kann es keine totale Gleichstellung in der Wirtschaft, Gesellschaft oder sogar in der Familie geben und das Streben danach unterliegt Murphys Law. Die Kunst der Umsetzung in den wirtschaftlichen, politischen und weiterentwickelten sozialen Systemen besteht aber darin, den Grundsätzen des Humanismus zu folgen und diese Hierarchien in einem guten Gleichgewicht zu halten. Genau darin liegt ein wichtiger Faktor zur Bewältigung aller gegenwärtigen und zukünftigen Krisen und Probleme; egal ob Krieg, Pandemie, Hunger, oder Inflation. Humanitärer Darwinismus ermöglicht auch den Unterlegenen ein Leben im Gleichgewicht der Kräfte.
Wir finden, dass diese Erkenntnis einen wichtigen Baustein bildet, die vor uns liegenden Chancen gut zu nutzen.
Mit der Erkenntnis über den vor uns liegenden, wirtschaftlichen Überlebenskampf, der sich auch auf alle Stufen unseres Lebens & Alltags auswirken wird, betrachten wir den Ausblick auf die Entwicklung des Binnenmarktes, geprägt von Krieg, Inflation und bereits bestehenden Mangel an Gütern:
Das GfK-Konsumbarrometer im August 2022
(Bild & Rechte: Statista GmbH Hamburg)
Mit einem Minus von 30,6 schließt der GfK-Konsumklima-Index von Juli 2020 bis Juli 2022 und Prognose für August 2022 mit einem historischem Tiefstwert. Die Inflationsrate in Deutschland steigt im Juni 2022 auf sensationelle 7,6%. Benzin an der Tankstelle erreicht Höchstpreise von 2,38 Euro. Die Weizenpreise verteuern sich in 6 Monaten um bis zu 60%. Der Gastronomie geht das Personal aus. Betriebe kürzen Öffnungszeiten, schließen Biergärten und Küchen wegen Personalmangel. Auf deutschen Flughäfen bilden sich Warteschlangen bis zu 7 Stunden. Freibäder schließen im Sommer wegen Energiekosten. Der heiße Sommer 2022 beruht auf einer Klimakatastrophe. Die Liste der Hiobsbotschaften wird jeden Tag länger. China lässt Kampfjets an Taiwans Grenze aufsteigen. Kiew leidet unter neuerlichen russischen Bombenangriffen. Kim Jon-un testet neuen Raketenantrieb für atomare Sprengköpfe.
Das alles sieht nicht gut aus!
Wie steht es aktuell um unsere Branche?
Bereits im April 2021 haben wir unsere Sorgen um die Branche publiziert (siehe Info-Center 30.04.2021). Seither ist vieles passiert, wenig positives und viel fragliches. Wir fassen einige Schlagzeilen nochmals für Sie zusammen.
- In der Gastronomie klafft eine riesige Personallücke.
- City-Hotellerie und das Tagungsgeschäft noch immer unter Druck.
- Hase Osnabrück kauft Korsukewitz in Berlin.
- Günther Gruppe Bergkirchen verkauft komplett an die Metro.
- Die Preise für Butter, Weizen und Fleisch steigen um bis zu 60%.
- Wolf in Sulzbach wird von Lacher Darmstadt übernommen.
- Brauereien kündigen Biermangel ab Herbst an.
- Rüffer Berlin gibt Geschäftsbetrieb in Berlin auf.
- Handelshof C+C wird von der Edeka übernommen.
- Real schließt zweidrittel seiner Standorte in Deutschland.
- Pentagast Gruppe verkleinert sich durch Austritte.
- Van Well Söhne verkaufen Traditionsunternehmen Wellco an Investmentgesellschaft MB-Holding.
- Starkoch Alfons Schuhbeck meldet Insolvenz an.
- Tim Mälzer schließt sein Flaggschiff-Restaurant im Hamburger Schanzenviertel "Bullerei".
- Höchster Porzellanmanufaktur meldet "irreparable" Insolvenz.
- bhs-Tabletop stampft die Marke Tafelstern ein.
- Bauscher schluckt Schönwald Porzellan komplett.
- Fuchs & Hinsche (Glashaus) vereinen sich in der TTT Table Top Team Berlin GmbH.
- Amazon schließt Geschäftsjahr 2021 mit einem Rekordumsatz von 469,8 Milliarden US-$.
Und wo sind nun Chancen?
Nach Angaben der Deutschen Bundesbank stiegt das Vermögen der Deutschen Haushalte im Pandemiejahr 2021 auf einen Rekordwert von 7.399 Milliarden Euro. Die langen Schlangen an den deutschen Flughäfen bestehen nicht etwa aus Flüchtlingen, die sich mit ihrem kläglichen Hab und Gut vor Gewalt und Bomben in Sicherheit bringen, sondern aus Urlaubern die "endlich mal wieder Raus wollen" und die Strände in Spanien, Italien und anderswo bevölkern. Wir wollen/müssen 3.500 Leiharbeiter aus der Türkei rekrutieren, um die Flugabfertigung auf deutschen Flughäfen sicherzustellen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit finanziert unser Sozialstaat derzeit rund 2,039 Millionen Arbeitslose in Deutschland!
Auf Platz 2 der Weltspitze liegt unser Parlament mit 736 Sitzen. Statistisch regiert ein deutscher Parlamentarier 0,13% der Bevölkerung. Im Vergleich: Das größte Parlament der Welt in China repräsentiert 0,03% der Bevölkerung je Abgeordnetem. Wenn das Sprichwort "Viele Köche verderben den Brei" sein bestes Beispiel findet, dann wohl in unserer Politik, die seit Jahrzehnten nicht mehr aus Regierung und Opposition besteht, sondern nur noch aus Koalitionen und Kompromissen.
Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, warum rund 21 Millionen Menschen Mitglied im ADAC sind? Oder warum man eine Krankenzusatzversicherung abschließt? Wozu Brandschutzübungen bei der Feuerwehr wichtig sind oder warum uns die Stewardess immer wieder aufs Neue die Sicherheitshinweise vorturnt?
Richtig - nur und ausschließlich auf der Basis von Murphy’s law!
Der U.S. amerikanische Ingenieur Edward A. Murphy (1918-1990) erschuf mit seinem technokratischen Verstand die Lebensweisheit, dass menschliches Versagen oder Fehlerquellen in komplexen Systemen die Notwendigkeit des Ereignis über den Zufall der Wahrscheinlichkeit stellt. Anders ausgedrückt: Alles was schief gehen kann wird auch schiefgehen - es ist nur eine Frage des Zeitpunkt!
Sicher haben wir einen Chipmangel in Europa. Aber dieser trifft die Industrie nur deshalb so hart, weil sie keine Vorräte solcher wichtigen Schlüsselprodukte gehortet hat. Sicher haben vergangene Regierungskoalitionen eine fragwürdige Energiepolitik betrieben, die uns zu einer wirtschaftlichen Abhängigkeit geführt hat. Aber diese Abhängigkeit trifft die Industrie nun deshalb so hart, weil sie selbst keine Vorsorge betrieben hat. Warum gibt es derzeit kaum noch Solaranlagen, Kühlzellen, elektrische Steuergeräte, Chips, Porzellan u.v.m.? Weil die jeweiligen Branchenketten keine Vorräte angelegt haben.
Warum haben Hotels, Gastronomie und viele andere Branchen so viele Mitarbeiter durch die Pandemie verloren? Weil die Vorstände, Chefs und Inhaber keine geeigneten Vorkehrungen für eine Betriebsunterbrechung getroffen haben. Besser ausgedrückt: Weil wir unsere Wirtschaft seit Jahren "mit dem letzten Groschen fast auf blanken Eisen fahren" und kaum Reserven für Krisen geschaffen haben. T-Shirts für 5 Euro, Flugtickets für 19 Euro oder gewöhnliche Hotelzimmer zur Messezeit für 850 Euro verdeutlichen die Problematik einer kranken Wirtschaft.
Wenn wir beginnen nicht mehr nur zu kritisieren und alles und jeden zu kommentieren, sondern stattdessen konkrete Lösungen erarbeiten, so wäre das ein Anfang. Wenn wir verstehen, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber vom selbem Unternehmsergebnis leben das gerecht verteilt gehört, so wäre das eine gesunde Grundlage. Wenn wir nicht mehr schwafeln und fordern, sondern anpacken und mitmachen, wie es uns unsere Väter und Großväter vorgemacht haben, dann schaffen wir konkrete Lösungsansätze. Wenn wir zurückfinden in ein "Leben und Leben lassen" würde uns das bei unseren Aufgaben sehr helfen. Und wenn wir unseren Wohlstand und unsere Bescheidenheit an denen messen, die weniger haben, dann sind wir wirklich auf einem guten Weg. Wenn wir dann noch kapieren, dass Pandemien, Überschwemmungen, Brände, Kriege, Klimakatastrophen und Hunger nicht an Landesgrenzen anhalten, dann werden auch unsere Enkel und Urenkel ein gutes Leben auf diesem Planeten haben.
Wo sind die Chancen für den Gastrohandel?
Die Grundlage des Großhandels fußt auf der Zwischenstufe von Industrie, Einzelhandel und gewerblichen Verbrauchern. Diese Marktordnung war über viele Jahrzehnte ein funktionierender und robuster Teil unserer Wirtschaft. Dem Großhandel oblagen dabei die wesentlichen Funktionen
- Sortimentsbildungsfunktion
- Zeitüberbrückungsfunktion
- Finanzierungsfunktion
- Lagerfunktion
Schließt nun eine übergeordnete Stufe also die Industrie den Großhandel aus, so führt dies meist zu einem günstigerem Preis. Umgeht ein untergeordneter Markteilnehmer diese Stufe (z.B. Einzelhandel oder Gastronomie) führt dies ebenfalls i.d.R. zu einem günstigerem Preis. In der Folge betreibt der Großhandel dann Darwinismus oder stirbt. Seine wichtigen Marktfunktionen gehen dabei aber in jedem Fall verloren. Simpler ausgedrückt: Es fehlt ein Puffer die Notwendigkeit schlechter Ereignisse zu kompensieren.
Nunmehr seit mehr als 10 Jahren bemühen wir uns um "echte Partnerschaften" mit unseren Händlern. Verlässlichkeit und gegenseitige Wertschöpfung stehen dabei im zentralen Focus. Aber wie kann eine Partnerschaft bestehen, wenn der Partner 20 andere Partner hat? Wie soll ein Gastronomiegroßhändler überleben, wenn er die obigen Großhandelsfunktionen für 20 Porzellanmarken gleichzeitig wahrnehmen soll? Das funktioniert so nicht.
Das haben wir schon vor langer Zeit so angekündigt! In Vorsehung kommender Krisen haben wir derzeit rund 1,9 Millionen Stück Porzellan am Lager. Mit diesem Kapital können wir auf partnerschaftlicher Ebene eine ganze Menge mit dem Handel gemeinsam reißen! Aber nicht mehr über den Preis - denn auch das funktioniert nicht mehr!
Wir brauchen gegenseitige Wertschöpfung.
Wo sehen wir Chancen für die Gastronomie?
Sicher konsumieren alle Hoteliers und Gastrononem die AHGZ, First Class, Top Hotel, HogaPage oder andere der vielen Fachmedien, die derzeit voll gespickt mit guten Ratschlägen um ihre Abonnenten kämpfen. Den vielen Beratern und Consultern die sich dort tummeln wollen und sollten wir keine gastronomischen Konzepte anfügen. Aber als Porzellanpartner und Zulieferer Ihrer Branche erlauben wir uns, dennoch einige Anregungen aus unserer Sicht zu geben.
- Gute Konzepte haben schon immer funktioniert!
- Wer hart, ehrlich und kompetent arbeitet, hat immer Erfolg.
- Kommt der Prophet nicht zum Berg muss der Berg zum Propheten; Geld und Konsumenten haben wir reichlich in Deutschland.
- Man muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen.
- Wer seine Azubis umgarnt, dem tanzt das Personal auf dem Kopf.
- Lieber einen Euro mehr für Porzellan ausgeben, als 50 Cent bei Keramik sparen.
- Kaufen Sie vor allem Angebote & Sales von Holst Porzellan bei Ihren Partnern vor Ort!
- Straffen Sie Ihre Karte in Anzahl und Komponenten ihrer Gerichte.
- Nutzen Sie clevere Servierelemente wie z.B. den PBO036.
- Verkaufen Sie unser günstiges Porzellan zusammen mit Ihren Außer Haus Angeboten! Das erhöht Umsatz und Ertrag!
- Lassen Sie sich von guten Beispielen und Ideen inspirieren, z.B. aus Köln.
- Schaffen Sie sich belastbare Allianzen mit guten Partnern.
- Scheuen Sie sich nicht vor neuen Wegen.
- Seien Sie ein Darwinist und beachten Sie Murphys Law.
Packen wir es gemeinsam an und nennen die Dinge bei ihrem Namen. Das wie bisher ist Vergangenheit. Schreiben Sie uns Ihre Meinung in diesen Blog oder sprechen uns einfach an. Wir von Holst Porzellan wollen unsere Aufgaben gut lösen und an denen positiv mitwirken, wo wir es können.