Krieg in Europa - düstere Zeiten für Porzellan

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Der Krieg in der Ukraine...

Während in der Ukraine der Machthunger des Wladimir Putin mit Blut und sinnloser Zerstörung gestillt wird, zeigt sich vor allem die deutsche Politik mehr als zurückhaltend, durchgreifende Maßnahmen zu treffen. Zur Bundestagswahl sind sie angetreten, um Deutschland vor Strohhalmen und Plastiktüten zu retten und sahen sich voller Energie für den Kampf gegen die Klimaerwärmung. 

Doch nur wenige Wochen nach der Bildung der "großen Aufbruchskoalition" zeichnet diese Koalition aus drei sehr konträren Lagern die Verantwortung für die "Lokomotive der EU" und den drittwichtigsten Partner der NATO. Es drängt sich der Verdacht des GAFFERS auf, denn unsere Demokratie unterlässt im Selbstschutz durchgreifende Hilfen, während ein einziger Mann eine aufblühende Nation in Schutt und Asche legt. Man mag ein solches Verhalten und die sich daraus ergebenen Konsequenzen sehr unterschiedlich beurteilen, aber jeden Tag sterben Menschen. Wenn wir mit 3,50 EUR je Liter Diesel das Morden und die Zerstörungsmacht Russlands verhindern können, dann sollte es uns wert sein. Vor allem aber müssen gerade wir Deutsche lernen, dass unser Wohlstand, unser Wachstum und unsere Prosperität auf einem sehr fragilen System von Abhängigkeiten gebaut ist.

 

... und seine Folgen für die Porzellanwelt

Dass Russland als größter Gaslieferant in Europa somit den Löwenanteil der Rohstoffe für die Porzellanherstellung stellt, ist den meisten Fachkundigen wohl bekannt. Dass aber die Ukraine als ein wichtiger Rohstofflieferant für Kaolin und einen speziellen Ton (Ukraine Ball-Clay) mit besonderen Eigenschaften für den Weißgrad und die Stabilität der Porzellanmassen gilt, hingegen nicht. Damit ist die Nachversorgung von wichtigen Rohstoffen für die Porzellanherstellung in Europa dramatisch gefährdet. 

Natürlich gibt es substitutive Quellen, aber deren Inanspruchnahme wird die Herstellungskosten weiter in die Höhe treiben. Während uns die Politik derzeit Inflationsraten zwischen 5 und 10 Prozent versucht als Wahrheit zu verkaufen, rechnen wir für den Porzellanmarkt mit Teuerungsraten von nochmals zwischen 25% und 50%.

Es ist ein natürliches Marktverhalten, dass sich der Preis als Mittelpunkt von Angebot und Nachfrage bildet. Die Steigerung der Brennkosten, die Verknappung von Rohstoffen und die Störung der globalen Lieferketten werden der Porzellanwelt ziemlich zusetzen. Und... im Falle einer Eskalation mit Russland wird der Politik nichts anderes übrigbleiben, als derart "unwichtigen" (nicht systemrelevanten) Industriezweigen den Gasverbrauch zu reglementieren. Der sich daraus ergebenen Kurzarbeit folgt dann unmittelbar die Abwanderung von Arbeitskräften in stabilere Wirtschaftszweige. 

Diese düstere Erkenntnis ist nicht etwa der besonderen Weitsicht einer Firma Holst Porzellan entsprungen, sondern beruht auf einer Vielzahl von schmerzhaften Erfahrungen, die wir beim Durchleben ähnlicher Entwicklungen selbst schon gemacht haben. 

Porzellan ist aktuell auf dem Rückweg zu (s)einer traditionellen Bezeichnung: Das weiße Gold.

Mit diesem Beitrag kündigen wir daher eine Preiserhöhung für den 1. Mai 2022 an.

 

Trigema Chef Grupp gilt dafür als Beispiel

Der Chef des deutschen Textilherstellers TrigemaWolfgang Grupp, spricht sich für weitere Gasimporte aus Russland aus. "Wir sollten es nehmen, so lange wir das bekommen. Die Wirtschaft braucht es", sagte der 79-Jährige bei ntv.

Die zuletzt stark ansteigenden Gaspreise setzten auch seinem Unternehmen massiv zu. Die Rechnungen für Gas, das er für den Betrieb seines Unternehmens benötige, hätten sich zuletzt von 100.000 auf 900.000 Euro pro Monat erhöht. "Wenn das so weitergeht, dann müssten wir die Produktion einstellen", sagte Grupp. Zwar verfüge er über finanziellen Reserven, mit denen er den Betrieb stützen könne. "Aber Jahre geht das nicht." Mehr dazu mit diesem Link

 

Putin droht mit Lieferstopp - Das steckt hinter dem Notfallplan Gas

 (Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Das-steckt-hinter-dem-Notfallplan-Gas-article23233879.html)

Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Frühwarnstufe des sogenannten Notfallplans Gas ausgerufen. ntv.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

 

Was ist der Zweck?

Mit dem Schritt sollen Vorsorgemaßnahmen erhöht werden, falls Russland die Gaslieferungen nach Deutschland einschränkt oder sogar stoppt. Hintergrund ist die Forderung der Regierung in Moskau, sich Gaslieferungen nur noch in Rubel bezahlen zu lassen. Deutschland und der Rest der EU lehnen das ab. Aktuell sei die Versorgungssicherheit gewährleistet, betont das Bundeswirtschaftsministerium.

 

Was bedeutet "Frühwarnstufe"?

Der Notfallplan Gas kennt drei Eskalationsstufen - die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe. Die Frühwarnstufe ist nach der europäischen Verordnung dann auszurufen, wenn es konkrete, ernst zu nehmende und zuverlässige Hinweise darauf gibt, dass ein Ereignis eintreten kann, welches wahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt. Beim Bundeswirtschaftsministerium tritt nun ein Krisenstab zusammen, der Behörden und Energieversorger umfasst. Versorger und Betreiber der Gasleitungen müssen nun regelmäßig die Lage für die Bundesregierung einschätzen. Der Staat greift aber noch nicht in den Gasmarkt ein - vielmehr sollen die Marktteilnehmer dafür sorgen, die Gasversorgung zu sichern. Dies kann etwa durch einen Rückgriff auf die Gasspeicher geschehen.

 

Und was heißt "Alarmstufe?"

Sie tritt in Kraft, wenn eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt. Der Markt ist dann aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht-marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssen.

 

Was ist die "Notfallstufe"?

Das ist die letzte Stufe. Sie tritt in Kraft, wenn eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt oder eine erhebliche Störung der Gasversorgung oder eine andere erhebliche Verschlechterung der Versorgungslage. Dann müssen laut des Regelwerks "nicht-marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden", um insbesondere die Gasversorgung der geschützten Kunden sicherzustellen - der Staat greift also ein.

 

Was bedeutet das konkret?

Die Bundesnetzagentur wird dann zum "Bundeslastverteiler". Sie regelt dann in Abstimmung mit den Netzbetreibern die Verteilung von Gas. Dabei sind bestimmte Verbrauchergruppen besonders geschützt - diese sind möglichst bis zuletzt mit Gas zu versorgen. Dazu gehören Haushalte, soziale Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser, und Gaskraftwerke, die zugleich auch der Wärmeversorgung von Haushalten dienen.

 

Was sollten Verbraucher jetzt tun?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck appellierte an alle Verbraucher, also von der Wirtschaft bis zu Privathaushalten, Gas zu sparen. Jede eingesparte Kilowattstunde Energie helfe. Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, appellierte an Verbraucher und Unternehmen, durch Einsparungen und verstärkte Zukäufe mitzuhelfen. Ziel sei, eine Verschlechterung der Gasversorgung für Deutschland und Europa zu vermeiden.

Quelle: ntv.de, jga/rts

 

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