Delfter Porzellan

 

Delfter Keramik - eine fast ausgestorbene Porzellankunst 

Ende des 17. Jahrhunderts bezeichneten sich einige holländische Fayence-Werkstätten als Porzellanfabriken. Sie ahmten chinesisches Porzellan nach und unterschieden sich damit von den "Plateelbäckers". Die Werkstätten erfüllten damit bei weniger Begüterten die Nachfrage nach ostasiatischen Waren. Im Vordergrund stand dabei nicht das Material, sondern die äußere Erscheinung. In dieser Zeit hatten die italienischen Fayencen den europäischen Kunstmarkt erobert und boten dem gutsituierten Bürger bezahlbare Fabrikationsware.

Die Unterglasurfarbe bot vielfältige Möglichkeiten zur Nachahmung chinesischer Vorbilder. Im 16. Jahrhundert waren die Handelsbeziehungen zwischen Italien und den Niederlanden besonders rege. Bald verselbständigte sich die Fayence-Produktion und entwickelte ihr Zentrum in Delft, aber auch in Frankreich in Rouen und Nevers sowie im Rhein-Main-Gebiet. Gerade in Rouen entwickelte sich bald ein unbekümmerter Mut, vielfältige Objekte aus Fayence herzustellen: Tafelgeschirr, Kleinmöbel, Wandbrunnen, Lampentische, Standleuchter, Architekturteile, Tiere, Figuren und auch das erste Nachtgeschirr (Bourdalou). Im Gegensatz zu Delft orientierte man sich in Rouen an Motiven der italienischen Renaissance.

Delfter Porzellan zählt zur Gruppe der Keramik.

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