Fayence

 

 

Die "Fayence" zählt zum zweiten Mitglied der Gruppe der Feinkeramik und wird in der Fachsprache auch "Schmelzware" genannt. Ihren Namen trägt diese Feinkeramik durch die Stadt "Faenza" in Italien.  

Fayence stellt die Vorstufe von Steingut dar und zeichnet sich durch eine besonders hohe Plastizität aus. Das machte die Fayence zwischen 1600 und 1800 n. Chr. so beliebt für die Anfertigung von Ziergegenständen wie das Delfter Porzellan. Diese Bildsamkeit verdankt die Fayence ihren meist weiß-gelblich oder hell-rötlich brennenden Tonen, die zusätzlich noch mit Kalk versetzt wurden. Das ermöglichte der Fayence eine Formgebung durch händisches Freidrehen oder durch das sogenannte Überformen. Mit geringem handwerklichen Aufwand wurden aber auch Fliesen und Sanitätskeramik aus Fayence herstellt. ​

Als Glasur wurde eine weiße deckende Zinnglasur (Zinnanteil ca. 5 %) verwendet, die es ihr heute unmöglich macht, den Vorgaben der Lebensmittelsicherheit zu entsprechen. Was den geschichtlichen Ursprung der Fayence angeht, so gibt es unterschiedliche Darstellungen. Eine sich auf die Zinnglasur beziehende Version lautet, dass Fayence ihren Ursprung um 500 v. Chr. in Mesopotamien findet.  Anhand der tonmineralhaltigen Kompositionen und der Art der Herstellung folgen wir aber eher der Auffassung, dass die Fayence ihren Weg aus China in den Orient genommen hat.

Aber wie dem auch sei. Fayence spielt bei Küchen, Tisch- und Tafelgeschirren seit Jahrhunderten keine Rolle mehr und wird deshalb hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. 

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