Grünkörper

Grünkörper - ein Stadium der Porzellanherstellung

Als Grünkörper bzw. Grünling bezeichnet man in der Porzellan- und Keramikindustrie einen ungebrannten, ungesinterten Rohling, die sich nach der Formgebung in einem festen Zustand befindet. Der Grünkörper entsteht nicht unmittelbar durch die Formgebung. Bei den Produktionsverfahren Gießen und Überrollen entsteht der Grünkörper erst nach einer Trockungsphase und erklärt daher den hohen Formenbesatz der beiden Herstellungsverfahren. Bei den Formgebungen durch isostatisches Pressen, des konventionellen Pressen (Hochdruckgießen) und des Spritzprägeverfahren entsteht der Grünling bereits unmittelbar nach der Formgebung und benötigt i.d.R. keine weitere Trocknungszeit.  

Ein Bäcker würde einen keramischen Grünkörper als Teigling bezeichnen, der sich ebenfalls noch leicht bearbeiten, formen oder leider auch ungewollt verformen lässt. Im Sprachgebrauch sind für einen Grünkörper auch Bezeichnungen wie "lederhart" oder "angetrocknet" zutreffend. Wichtig für das Stadium Grünling ist der Umstand, dass der Körper noch keiner Sinterung ausgesetzt war. Weitläufig nicht bekannt ist die Tatsache, dass die Konsistenz eines Grünkörpers entscheidend ist für die Qualität der Glausur. 

 

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