(Bild-Quelle: Wikipedia)

In der Gruppe des Porzellan findet sich neben dem Hartporzellan auch die Bezeichnung Weichporzellan. Der Wortursprung liegt im Französischen als Pate Tendre. Ursprungsländer des Weichporzellan sind China und Japan. Durch Kolonialherrschaft der Britischen Krone in Asien (Commenwealth) fand das Weichporzellan auch seinen Einzug in die "englische Pottery". In den Lehrbüchern finden wir als Beispiele für Weichporzellan "Bone China", "Frittenporzellan", "Pate Traditionelle" und die bekannte "Jasperware" von Wedgwood.  

Weichporzellane werden zwsichen 1200°C bis max. 1300°C gebrannt. Dies erfordert einen höheren Flußmittelgehalt um die Masse zum Schmelzen zu bringen. Die Versätze von Weichporzellanen enthalten deshalb wesentlich höhere Anteile von Feldspat (bis zu 45%) um den Prozess zu beschleunigen.  

Die hiermit zwangsläufig verbundene Verminderung des Kaolinanteils beeinträchtigt die Bildsamkeit der Masse. Zum Ausgleich wird ein Teil des Kaolin durch weißbrennenden Ton ersetzt, oder wie beim "Bone China" durch Knochenasche, Phosphate und Pegmatit. Jasperware ersetzt Kaolin mit Ton, Schwerspat und Flint.  

Die Verwendung solcher Ersatzplastizide für das hochwertige Kaolin verursacht zwangsläufig eine Beeinträchtigung der Transparenz, eine geringere mechanische Festigkeit und eine erheblich geringere Widerstandsfähigkeit. 

Alle neuzeitlichen Fachbücher sind sich einig, dass Weichporzellan die Bezeichnung "Porzellan" wohl zu Unrecht trägt und eher der Gruppe des Steinzeug beizuordnen sind. Folgen wir den Lehren des Dr. Wilhelm Pukall und daraus folgend des Hans Friedl, gibt es in der Unterscheidung von Steinzeug und Weichporzellan nur einen Unterschied. 

Weichporzellan ist transparent und lichtdurchscheinend - Steingut nicht. 

Im Hinblick auf den täglichen Gebrauch macht das jeglicher Hinsicht keinen Unterschied. Beide Geschirrarten sind dem Hartporzellan hoffnungslos unterlegen.

Wie es der Name schon sagt - eben weiches Porzellan.

Bei der Verwendung von Geschirren dieser Art für Küche, Tisch und Tafel beachten Sie bitte die Hinweise (09/2020) des Bundesinstritut für Risikobewertung: