Kapselbrand

Der Kapselbrand ist ein Brennverfahren, das nur zum Brennen der Glasur (Glattbrand) für die formstabilen Brände verwendet wird. Bei anderen Bränden (Vorbränden) ist die Kapselung der Porzellankörper nicht erforderlich. Bei der Veredelung von Porzellan durch z. B. reaktive Glasuren, die im Reduktionsverfahren hergestellt werden, ist der Kapselbrand Bestandteil der Veredelungstechnik.

Bei der Porzellanherstellung gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten oder Funktionen des Kapselbrandes:

 

  • reaktives Kapselfeuer
  • produktiver Kapselbeschuss

 

Der reaktive Kapselbrand soll eine bestimmte Reaktion hervorrufen, z.B. die gezielte Erhöhung (z.B. im Dekorbrand) oder die Absenkung (im Glattbrand) einer reduktiven Erhöhung. Durch die Zugabe von Bor kann z.B. eine durch Kohlenmonoxid verursachte Grau- oder Schwarzfärbung der Glasur verhindert werden. Diese besondere Schutzeigenschaft war in der Zeit, als Porzellanöfen noch mit Koks oder Kohle beheizt wurden, besonders wertvoll.

Reaktiver Kapselbrand erfolgt grundsätzlich in geschlossenen Brennkapseln. Der produktive Kapselbrand dient vor allem dazu, den Brennplatz im Ofen besser - also höher - auszulasten und wird meist in offenen Brennkapseln durchgeführt.

Zuletzt angesehen