Monobrand
Die Definition des Monobrandes umschreibt eine Brenntechnik der keramischen Industrie, mit der das Porzellan - bzw. die keramische Masse - von einem formgebenden Grünkörper in ein fertiges Produkt durch thermische Verschmelzung und Vitrifikation der Rohstoffe (nur bei Porzellan) verdichtet wird.
Der Monobrand, auch bezeichnet als Einmalbrand, ist eine gängige Brennmethode von Porzellan und keramischen Geschirren nach dem heutigen Stand der Technik. Die Erfindung des Monobrandes geht mit der Erfindung von Porzellan einher und reicht über die Antike hinaus. Der älteste Monobrandofen der Welt - der Dragon Sanding Block - aus dem Jahr 1582 ist heute noch im südchinesischen Foshan zu besichtigen. Damit ist der Monobrand die älteste und am weitesten verbreiteste Brenntechnik für die Herstellung von Porzellan und keramischen Geschirren.
Der Monobrand wird mehrheitlich in Asien angewendet. Beherrscht ein Hersteller das Monobrandverfahren, dann ist der Zustand der Glasurfestigkeit der sog. Grünkörper. Der Monobrand erspart den vorgelagerten Biskuitbrand und ist daher als energiesparender und rationeller einzustufen. Angesichts immer weiter steigender Energie- und Brennstoffkosten bedeutet dies in der Fertigung eine erhebliche Kostenersparnis. Nebenbei schont die Einsparung eines kompletten Brennvorganges die Ressourcen und die Umwelt.
Monobrände lassen sich sowohl in Tunnelöfen als auch in Blocköfen (Kammeröfen) durchführen und sind für alle Arten keramischer Geschirrteile geeignet. Als Energie- bzw. Brennstoff wird heute weltweit überwiegend Gas verwendet.
Allgemeine Vorteile des Monobrandes
Zunächst nimmt der Monobrand in einer Produktionsfläche erheblich weniger Raum und Platz ein als ein Doppelbrand. Es ist eben eine komplette Ofenanlage mit einer kompletten An- und Abdienung weniger. Die Investitionskosten sind extrem niedriger, denn doppelte Filter- und Abluftanlagen, Steuerungen bis hin zu notwendigen Maßnahmen zum Arbeitsschutz sind nicht notwendig.
Monobrand-Geschirr verbraucht weniger Energie und weniger Brennmittel. Ofenwagen, Isolatoren, Heizstrahler, Dichtungen und auch die Schamottplatten, Brennhilfen und Schamottsteine sind nicht ewig haltbar. Sprich: der gesamte Unterhalt des Porzellanbrandes ist erheblich günstiger als im Dualbrandverfahren.
Im Monobrand entfällt das doppelte Auf- und Abstapeln der Geschirrteile. Das spart in der traditionellen Porzellanherstellung Arbeitskräfte bzw. in der hochindustrialisierten Industrie Roboter und Computertechnik.
In Summe und Zusammenfassung ist der Monobrand ökonomischer, ökologischer und erheblich nachhaltiger als der Dualbrand und durch die Einsparung von Ressourcen in punkto Umweltschutz kompromisslos besser!
Allgemeiner Nachteil des Monobrandes
Der Grad der Deformation von keramischen Geschirren - leider insbesondere die des Porzellans - ist durch die Schwindung erheblich höher als im Dualbrand. Zwar ist doppelt gebranntes Porzellan ebenfalls nicht 100% gleich und frei von Toleranzen, aber den Monobrand-Geschirren in Summe doch überlegen.
Mehr Nachteile erschließen sich uns nicht!
5 : 1 für den Monobrand
Bei welchen Geschirrteilen kleine Toleranzen akzeptabel sind und bei welchen nicht, entscheidet letztlich der Verbraucher durch seine Ansprüche und Erwartungen an die Ware. Eine Fingerfood-Schale, eine Espressotasse oder eine Maiskolbenplatte vertragen sicherlich mehr Toleranzen als ein Gastronombehälter oder ein Systemgeschirr.
Die oben genannten 5 Vorteile überwiegen unbestreitbar die Vorteile des Monobrandes. In Fachgesprächen simpeln wir immer wieder mit den Mitarbeitern vom "Team Doppelbrand" über die Haltbarkeit der Brennstrahler, eine unzureichende Entgasung des Scherbens, geringerer Grad der Vitrifikation und anderen technischen Details. Jedoch stammen alle diese Einwände ausschließlich aus der Fertigungslehre der europäischen Porzellanindustrie, der nach Böttger (1708) und dem Nationalmuseum in Hanoi (3.000 v.Chr.) nur etwa 3.000 Jahre Erfahrung in der Anwendung der Monobrand-Technologie fehlen.