Oxidationsbrand

In der Porzellanherstellung bzw. in der Porzellanveredlung gibt es zwei verschiedene Arten von Brennmethoden, die sich erheblich voneinander unterscheiden und die zu sehr unterschiedlichen Brennergebnissen führen können.

 


 

Der Oxidationsbrand

Die Brenntechnik des Oxidierens beruht darauf, dass der Ofen mit Sauerstoff angereichert wird. Sie ist quasi das Gegenteil des Reduktionsverfahrens. Beim Oxidationsbrand entsteht eine chemische Reaktion, bei der der Sauerstoff Elektronen abgibt und dadurch seine Oxidationszahl erhöht. Die keramische Masse nimmt diese Elektronen auf und wird dadurch reduziert. In der keramischen Industrie arbeiten Elektroöfen grundsätzlich im Oxidationsverfahren, weil ein Reduktionsbrand die elektrischen Heizschlangen zerstören würde.

 

 

Im Oxidationsbrand kann das Porzellan "offen" - also ohne Kapseln - gebrannt werden. So kann der Raum besser ausgenutzt werden, was zu einer höheren Ausbeute führt. Zeit- bzw. raumgleich können im Oxydationsverfahren weitaus größere Mengen hergestellt werden als im Reduktionsbrand. Das Bild oben zeigt einen der größten Kammeröfen, in denen jemals Holst-Porzellan hergestellt wurde. Dieser 56 qbm große Block Kiln schafft in einem einzigen Brennvorgang bis zu 50.000 Stapeltassen. Unter Volllast und durch den Einsatz einer eigens dafür entwickelten Brennkurve kann ein Brennvorgang in knapp 10 Stunden abgeschlossen werden.

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