Reduktionsbrand

Die Brenntechnik Reduktionsbrand in der Porzellanherstellung

 

In der Porzellanherstellung, bzw. in der Porzellanveredlung gibt es zwei verschiedene Arten Brennmethoden, die sich erheblich voneinander unterscheiden und zu sehr unterschiedlichen Brennergebnissen führen können.

 


 

Der Reduktionsbrand

 

 

Das Wort Reduktion bedeutet Verringerung und bezeichnet in der Porzellanherstellung den räumlichen (im Kreis- bzw. Tunnelofen) bzw. zeitlichen (im Kammerofen) Entzug von Sauerstoff. Feuer kann sich nur in Zusammenhang mit Sauerstoff entwickeln. Ähnlich wie bei einem Gasbrenner kann man die Intensität einer Flamme mit der Zufuhr bzw. Verringerung von Sauerstoff (O2) vergrößern oder verringern. Die Reduktion im Porzellanbrand erfolgt in Phasen (Blockofen) oder Zonen (Tunnelofen) und muss sich mit Brennphasen abwechseln, in denen Sauerstoff zugeführt wird.

Beim Reduktionsbrand keramischer Erden entsteht ein Kohlenstoffüberschuss (C6) in Form von Kohlenmonoxid (CO), der in der Ofenatmosphäre und im Brenngut selbst zu einem Entzug von Sauerstoff führt. Ein Reduktionsbrand führt im Ofen immer zu einer Rauchentwicklung, die sich als Nebelschlag auf den Scherben setzt. Je nach Intensität und Dauer eines Reduktionsbrandes kann der Scherben seine Farbe bis in ein tiefes Gelb-Grau verändern. Das ist ein erheblicher Nachteil des Reduktionsbrandes und erfordert zusätzliche Brennmittel, wenn man am Ende weißes Porzellan erhalten möchte.

Ein großer Vorteil der Reduktionsbrandtechnik besteht in der Temperaturausbeute, die gegenüber dem Oxidationsbrand bis zu 100 °C höher sein kann.

Daher empfiehlt sich in der Reduktionstechnik grundsätzlich das Kapselbrandverfahren, also der Einsatz von Brennkapseln, was wiederum die mengenmäßige Ausbeute und Effektivität des Porzellanbrandes einschränkt.

Die Porzellanmasse verhält sich im Reduktionsbrand jedoch weitaus formstabiler - die Schwindung ist also geringer - als im Oxydationsbrand. Feine Erden, Bone China und Feldspatporzellan können im Reduktionsbrand höher gebrannt werden als im Oxidationsbrand. Der Deformationsgrad ist geringer, die formgebende Struktur exakter.

 

 

 

 

Der Reduktionsbrand wird vor allem in der nachträglichen Veredlung mit Dekoren verwendet. Dekorfarben, die auf metallischer Basis hergestellt werden, sog. Metalloxydfarben, zeigen je nach Brenntechnik sehr unterschiedliche Reaktionen. I.d.R. erreicht man im Reduktionsbrand bessere Farbergebnisse mit mehr Möglichkeiten.

Zuletzt angesehen