Aufglasur

(Bild: Dose AT 216 mit Aufglasurdekor)

 

Wie es der Name schon verrät befindet sich ein "Aufglasurdekor" auf der Glasur. Fachlich ausgedrückt sind die Dekorfarben, anders als beim Inglasurdekor, nicht in die Glasur eingesunken und haben sich mit ihr verbunden, sondern liegen oben auf. Der Laie nutzt für dieses Verfahren gerne die Bezeichnung "Bedrucken von Porzellan", was leider gänzlich falsch ist. Nun hat Porzellan eine extreme Dichte und ohne thermische Einwirkung lässt sich so gut wie nichts mit ihm verbinden. Man benötigt also auch für das Aufglasurverfahren einen Brand.

Das Aufglasurverfahren kennt man in Deutschland seit 1725. Eines der wohl frühesten Hersteller von Aufglasurdekoren war die Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Diese fertigte bereits 1771 Geschirre für Carl Wilhelm Frederick von Brunswick an, die bis heute erhalten sind. In Asien beherrschte man diese Art der Veredlung bereits seit ungefähr 1.370 v.Chr., also rund 3.000 Jahre zuvor.

 

Glaubt man den Herstellern von handelsüblichen Porzellanmalfarben aus dem Hobbybedarf, erreichen diese bereits bei 200° C einen "spülmaschinenfesten" Zustand. Nun kennen wir diese Bezeichnung genau und haben diese auch hinreichend in unserer Warenkunde beschrieben. Ergo: spülmaschinenfest als Qualitätsaussage ist nicht exakt. Der Porzelliner beschreibt den Temperaturbereich von Aufglasurdekorationen zwischen 750-900 °C (nach Friedl).

Die moderne Weiterentwicklung von Porzellanfarben macht es möglich, den Einweichungsbeginn von Aufglasurfarben auf ca. 640 °C zu reduzieren. Versieht man solche Farben mit einem sog. Fluss, lassen sich wirklich annehmbare spülmaschinenbeständigkeiten herbeiführen. Dennoch gilt festzuhalten, dass Aufglasurdekore nicht als spülmaschinenfeste Dekoration gewertet werden darf - um diese noch gebräuchliche Formulierung einmal zu benutzen. Anders - und damit fachlich ausgedrückt: Die Dekorfarben eines Aufglasurdekors sind durch die chemische, thermische und mechanische Belastung in einer Spülmaschine angreifbar, weil sie durch die Glasur nicht geschützt werden. Das gilt auch für einen Fluss.

Aufglasurdekore sollten grundsätzlich von Hand gespült werden.

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