Dekorbögen

Dekorbogen-Herstellung in der Porzellanindustrie

 

 
 

Der Anfertigung von Porzellandekoren - Farbflächen, Ornamente und Bildmotive - setzt die Herstellung der Dekoranlagen auf einem Dekorbogen voraus, der klassisch im Siebdruckverfahren hergestellt wurde, es sei denn, die Dekore wurden im Stempeldruckverfahren oder durch eine Bändermaschine erstellt, Je nach Größe des Dekors können mehrere Dekore auf einem Druckbogen angefertigt werden. Das erklärt den Grundsatz in der Schiebebilddekoration: Je kleiner oder zierlicher ein Dekor ausfällt und um so weniger Farben er hat, desto günstiger ist seine Herstellung. 

Diesen Prozess der Porzellanherstellung nennt man den keramischen Siebdruck. 

Das Verfahren beginnt mit der fototechnischen Belichtung von Drucksieben. Früher erfolgte dies klassisch in einer Dunkelkammer. Heute leisten diesen Arbeiten meist hochmoderne Digitalgeräte, die direkt aus den Daten die einzelnen Farbebenen auf den Druckplatten anfertigen. Anders als beim klassischen Siebdruck, z.B. für Papierdrucke, erfordert die Anfertigung keramischer Druckbögen Spezialfarben, denn diese müssen im Dekorbrand Temperaturen bis zu 1.200 °C aushalten, ohne dabei zu verbrennen. 

Je nach Auflage der Dekoration entstehen hunderte bzw. tausende solcher Druckbögen. Bei großen Auflagen verfügen die Fabriken meist über sog. "Dekorsägen", mit denen in Stapeln die Dekore dann regelrecht ausgesägt werden. Handelt es sich um kleinere Auflagen, müssen die einzelnen Dekore mit der Hand ausgesägt werden. Ist ein solcher Dekor gedruckt und ausgeschnitten, d.h. er liegt bereit für die Aufbringung auf das Porzellan, lautet die fachliche Bezeichnung für dieses Stück Papier "Abziehbild". 

Diese Abziehbilder werden dann im Schiebebildverfahren von Hand auf das Porzellan aufgetragen. 

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