Scherbenfarben

Scherbenfarben von Porzellan- und keramischen Geschirren

Porzellan 1.350 °C

Porzellan 1.380 °C

Stoneware 1.260 °C

Keramik 1.210 °C

(zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Keramische Massen unterscheiden sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzungen aus Tonmineralien, Feldspäten und Quarzen. Diese Tonmineralien lassen sich nach verschiedenen Kriterien einordnen sowie einer bezeichnenden Farbgebung zuordnen.

  • Porzellan ist weiß und dicht
  • Steingut ist weiß und porös
  • Steinzeug ist farbig und dicht
  • Irdenware ist farbig und porös

 

Durch zunehmenden Import aus verschiedenen Bezugsländern erscheinen auf unserem traditionellen Markt immer mehr Scherbenfarben. Fälschlicherweise werden diese als Glasurfarben bezeichnet, was in den meisten Fällen fachlich nicht korrekt ist, weil die Glasur an sich immer transparent sein sollte.

Ob nun die Farbgebung eines Artikels von der Glasur der Scherbenfarbe abhängig ist, können oft nur Fachleute anhand von labortechnischen Untersuchungen beurteilen. Die Hersteller aus Deutschland und dem überwiegenden Teil Osteuropas arbeiten überwiegend mit Kompositionen europäischer Rohstoffe. Hingegen bietet der asiatische Raum weitaus mehr an Rohstoffen und Zusammensetzungen. Man bezeichnet solche Veränderungen der Glasur auch als Pigmentierungen. 

 


 

Bezeichnung "Weiß"

Branchenüblich gilt die Bezeichnung "Weiß" für das undekorierte Porzellan. Der Weißpreis wird von den meisten Herstellern als "Spalte 1" oder "Spalte A" geführt. Aber weiß ist nicht gleich weiß. Das Weiß einer Premiummarke wie "Bauscher Weiden" entspricht nicht exakt dem Weiß einer anderen Premiummarke wie "Villeroy & Boch". Selbst innerhalb einer Marke und ein und derselben Serie kann es zu farblichen Unterschieden kommen, wenn die Herstellung des Geschirrteils zeitlich versetzt erfolgt.

Solche fertigungsbedingten Unterschiede entstehen durch die Unberechenbarkeit der mineralischen Rohstoffe und die Toleranzen, die beim Hartbrand entstehen können.

 


 

Wie erkennt man als Nicht-Spezialist (gewerbetaugliches) Porzellan?

  • Porzellan hat eine weiße Scherbenfarbe. Suchen Sie eine unglasierte Stelle (z.B. den Stellring am Boden). Ist die Farbe gräulich, bräunlich oder gelblich, ist es Keramik. Sehen Sie dazu auch unsere Vergleichsbilder oben.
  • Porzellan hat eine minimale Porosität. Die Stellringe und unglasierten Flächen müssen ganz glatt sein. 
  • Porzellan hat einen hohen, hellen Klang. Stellen Sie einen Teller auf Ihre Hand und schnippen mit dem Finger der anderen Hand gegen den Rand. Ist der Klang dumpf, ist es Keramik. Diese Methode ist aber eher geübten Anwendern vorbehalten. 
  • Porzellan ist dichter und schwerer als Keramik. Vergleichen Sie einen gleich großen und dicken Teller. 
  • Porzellan ist kratzfest. Schneiden Sie mit einem gebrauchten Messer auf der Unterseite hin- und her. Es dürfen keine Schneidspuren zu sehen sein. 
  • Empfehlung im Zweifel: Lassen Sie sich - vom Anbieter die Qualität "Porzellan gebrannt bei > 1.320 °C" schriftlich garantieren und nehmen ihn so in die Kataloghaftung.

 

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