Farbabweichungen

Farbabweichungen_mit_Logo

Farbabweichungen von Glasur- und Dekorfarben

 

Als Farbabweichungen von Dekoren, Pinselbändern und Fondfarben bezeichnet man die naturgegebenen Toleranzen im Farbton, der Farbintensität und der Farbendichte. Solche Farbtoleranzen, wenn sie denn kaum auffällig sind und nur bei einer direkten Betrachtung von Vergleichsstücken bemerkbar werden, sind bei farbigem Porzellan und keramischen Geschirren völlig normal.

Farbunterschiede unterstreichen den individuellen Charakter der Porzellanfertigung. Diese rein optischen Unterschiede entstehen oft durch die zeitlich voneinander versetzt liegenden Fertigungstermine der einzelnen Artikel. Die Glasur- bzw. Fondfarben werden jeweils individuell für eine Charge aus verschiedenen Bestandteilen zusammengemischt. Schon durch minimale Abweichungen im Milligrammbereich können die Farbkompositionen optische Unterschiede aufzeigen. Porzellanfarben lassen sich eben nicht wie eine RAL- oder HKS-Farbe exakt mischen und produzieren.

Die verwendeten Farben einer Fondglasur bestehen i.d.R. aus Metalloxyden, Salzen und Silikat-Zusätzen, die mit einem Glasurzusatz oder einer Mischung aus Kaolin, Quarz und Feldspat versetzt werden. Dieser Zusatz, vielfach auch Feuerkitt genannt, verleiht der flüssigen Glasur die notwendige Haftkraft, sich mit dem darunter liegenden Grün- oder Rohscherben zu verbinden.

Farbglasuren auf keramischen Körpern wirken niemals 100% einheitlich oder gleich. Keramische Stoffe reagieren natürlich und sind kein Kunststoff. Unter der Glasur des Porzellan liegt ein strahlend weißer Scherben, der bei Farbglasuren und Dekoren leicht schimmernd durchscheinen kann. Vor allem auf Schnaupen, Henkeln und Rändern ist die Farbglasur i.d.R. immer etwas dünner und transparenter als auf geraden Körperformen. Würde man die Glasur verdicken, was technisch kein Problem darstellt, wird sie leider schwerer und neigt so zu einer Glasurnasenbildung. Solche Glasurverläufe sehen weitaus unschöner aus als das dezente Durchschimmern des weißen Scherbens. Diese Gradwanderung zwischen Konsistenz und Pigmentierung führt bei allen Herstellern zu kleineren Unterschieden zwischen den Produktionschargen. Dabei gilt die Faustformel: Je dunkler die Vollfondfarbe, desto eher kann der weiße Scherben an einigen Stellen dezent sichtbar werden. 

Bei Vignetten oder Buntdruckdekoren erscheinen - durch die kleineren Ansichtsflächen - die Farbunterschiede weitaus geringer und unterschiedlicher als bei vollflächigen Fondfarben, die sowohl im Tauchglasurverfahren, als auch als Spritzdekor auf den Scherben gebracht werden können. 

Erfahren Sie in unserem Beitrag Farbglasuren mehr über die vollflächige Einfärbung von Porzellan und keramischen Geschirren und erkennen so was hochwertig und wirklich wichtig ist. Vor allem sollte man sich über mögliche Risiken farbiger Keramik im Klaren sein und nur Geschirre kaufen, für die eine Konformitätserklärung vorliegt.

Zuletzt angesehen