Isostatisches Pressen

Isostatisches Pressen

Mit dem isostatischen Pressen wird ein Verfahren zum isostatischen Pressen von Gegenständen aus keramischem Granulat bezeichnet.

In dem Presswerkzeug befinden sich ein Unterstempel (5) und ein Oberstempel (4). Dazwischen befindet sich ein Füllraum (14). Dieser wird mit Granulat befüllt. Dieses Granulat wird mit Hilfe einer am Unterstempel angeordneten und mit einem Pressdruck beaufschlagten elastischen Membran (6) verdichtet, und zwar derart, dass das Granulat einen gepressten Gegenstand (3) bildet. Um durch Entlüftungsprobleme verursachte Rissbildungen zu vermeiden, wird ein Vorverdichten des Granulats in einem Teilbereich (17) des Füllraums (14) vorgeschlagen.

 

 (Bildrechte: Sama Maschinenbau, Weissenstadt)

Das Presswerkzeug umfasst dabei zwei zusammenwirkende Werkzeugteile, für welche hier die Begriffe Unterstempel (im Bild oben rechts) und Oberstempel (Im Bild oben links) verwendet werden. Dabei wird als Unterstempel dasjenige Werkzeugteil bezeichnet, an dem die mit einem Pressdruck beaufschlagbare elastische Membran angeordnet ist, die das in den Füllraum zwischen den beiden Werkzeugteilen eingefüllte Granulat bei dem Anlegen des Pressdrucks in Richtung des anderen Werkzeugteils, des Oberstempels, einseitig verdichtet.

Sowohl der Formenbau als auch der notwendige Rohstoff - das Granulat - sind im Vergleich zur traditionellen Porzellanherstellung extrem teuer. Andererseits ist die Herstellung sehr effizient und verursacht deutlich weniger Ausschuss als die konventionelle Herstellung. Bei der Anfertigung von Reliefporzellan ist das isostatische Pressen dem Verfahren des Überrollens hoffnungslos überlegen. Andererseits ist die Möglichkeit einer Formenvariation bei der Isostatik erheblich eingeschränkter.

Der Einsatz dieser Technik lohnt sich erst bei Auflagen von mehr als 100.000 Stück pro Jahr und eignet sich nur für eine Massenfertigung der Weißware


 

Isostatisches Pressen - Fluch und Segen der deutschen Porzellanindustrie

Das isostatische Pressen ist eine rein deutsche Erfindung und das Ergebnis der Zusammenarbeit zweier Pioniere ihrer Zeit. C.M. Hutschenreuther und Christian Netzsch entwickelten gemeinsam diese Verfahrenstechnik und sicherten sich damit über viele Jahre einen erheblichen technischen Vorsprung. Diese einst als strenges Geheimnis gehütete Fertigungsmethode für Flachteile wird heute von den Maschinenherstellern über die ganze Welt vertrieben.

So gut wie jede große Porzellanfabrik auf dieser Welt, von Polen bis China, verfügt inzwischen über diese Technik, von der Pierluigi Coppo, Chef und heutiger Eigner von Rosenthal Porzellan bestätigt "...In Ländern wie Ungarn, Rumänien, Polen, Portugal oder China, die ebenfalls Porzellan herstellen und die gleichen Maschinen wie wir einsetzen... sie machen recht gute Qualität zu sehr niedrigen Preisen...“

Im Augenblick (Stand 11/2019) ist die deutsche Automobilindustrie auf genau demselben Weg, den gesamten Industriezweig durch einen Ausverkauf ihrer Technik langfristig zu schädigen.


 

Das Verfahren der isostatischen Flachteilfertigung wird heute in zwei unterschiedlichen Arten durchgeführt:

 

 

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