Spritzprägung

 

Hohl- und Flachteile aus Porzellan werden in modernen Fertigungsstätten im maschinellen Hochdruck-Pressverfahren hergestellt. Im Fachjargon nennt man diese automatisierte Art der Formgebung Spritzgießverfahren bzw. Spritzprägeverfahren. Die Herstellungsmasse unterscheidet sich vom klassischen Schlicker und ist weitaus plastiliner. Sie hat einen Feuchtigkeitsgehalt von nur etwa 20%. 

Unser Video stellt verschiedene Techniken, Pressanlagen und Abläufe aus unterschiedlichen Ländern vor. Alle diese Druckpressen arbeiten im sog. Nassverfahren und verarbeiten entweder flüssigen Schlicker oder halbtrockene Hubelmasse. Die Porzellanmasse wird von der hydraulischen Presse unter hohem Druck in negativ angelegte Arbeitsformen eingepresst und dadurch verdichtet. Je nach Maschinentyp und Feuchtigkeitsgehalt der Masse dauert es eine kurze Weile, bis genügend Feuchtigkeit aus der Masse entwichen und der Porzellankörper hart genug ist, um aus der Form entnommen zu werden. 

Im Gegensatz zu den sonst so typischen Gipsformen in der Porzellanindustrie arbeiten die meisten dieser Druckpressen nicht mit Gipsformen, sondern mit Spezialkunststoff-Formen. Die Aufgabe der hygroskopischen Eigenschaft von Gips, nämlich der Masse das Wasser zu entziehen, wird bei den Hochdruck-Pressformen durch den Druck des Pressstempels geleistet. Solche Kunststoff-Formen sind um ein Vielfaches langlebiger als Gipsformen und haben damit eine wesentlich höhere Halbwertszeit.

 
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