Engoben

Die Engobe ist eine tonhaltige Begussmasse und ein Oberbegriff für eine dünnflüssige Tonmineralmasse, die zur Einfärbung oder Beschichtung keramischer Produkte dient. Dabei kann es sich auch um einen Schlicker handeln. Als Engoben werden jedoch auch Mischformen zwischen Schlicker und Glasur oder Überzugsmassen ohne Schlicker bezeichnet. Engoben bilden - anders als Glasuren - normalerweise keine Schutzschicht für das keramische Produkt.

Engoben auf der Keramik werden vor dem Brennen aufgetragen. Die Engobe bildet eine glatte Oberfläche mit einem mattseidigen Glanz und kann unter Umständen - ähnlich wie eine Glasur - die Oberfläche versiegeln, wenn sie bei etwas niedrigerer Temperatur als der Ton des eigentlichen Gefäßes sintert. Darüber hinaus gibt sie dem Ton eine andere Färbung und dient somit auch als Schmuckelement.

Die aus dem Rheinland stammende "Eisenengobe" wird auch als "Lehmglasur" bezeichnet. Die Lehmglasur ist jedoch ein spezielle opake Engobierungstechnik, wobei die Glasur aus aufgeschlämmtem, bei relativ niedrigen Temperaturen schmelzendem Lehm hergestellt wird, der nach dem Brand, je nach Lehmzusammensetzung, die Farben braun (Eisen), dunkelbraun bis schwarz (Mangan) oder gelb (Kalk) annimmt. Lehm ist verunreinigter Ton, der mit Sand vermischt ist. Lehmglasuren werden entweder auf getrocknete oder im Schrühbrand verglühte Stücke aufgetragen.

Das Bild oben zeigt die Technik des Engobieren etwa 750 vor Christus in China. Dabei wurden Tierkreiszeichen mit einer Lehmglasur veredelt.

Zuletzt angesehen