Tauchglasuren

 
Damit Porzellan zu seiner endgültigen Gebrauchsfähigkeit reift, bedarf es der Glasur. Diese Glasur wird im Herstellungsverfahren Doppelbrand auf den biskuitharten Scherben aufgetragen, im Monobrandverfahren auf den Grünkörper. Bei beiden Brennmethoden wird die Glasur erst nach der Formgebung als "zweite Schicht" aufgetragen. Bei hochwertigem Feldspatporzellan bestehen die Glasuren ebenfalls aus den klassischen Komponenten wie QuarzFeldspat und einer Reihe weiterer Rohstoffe, die am Ende, wie der Name schon sagt, eine glasige, also glasartige Schicht bilden. Der Fachberuf für diese Produktionsstufe wird als "Fertigmacher" bezeichnet.
 
In der Art der Aufbringung von Glasuren unterscheidet sich die traditionelle, handwerkliche Fertigung extrem von der technisierten, industriellen Herstellung, ohne dabei Einfluss auf die Qualität - also die Transparenz und Härte einer Glasur zu nehmen. Eine hochtechnisierte Glasurstraße ist der Handglasur in keiner Weise unterlegen. Ganz im Gegenteil: es gibt Porzellanformen, die sich auf einer Glasurstraße nicht glasieren lassen.
Sehen Sie in unserem Video oben einen Zusammenschnitt verschiedener Arten der Glasurmethoden in der Porzellanindustrie. Folgende Abschnitte sind in dem Video enthalten:
 
  • Vollkörperglasur
  • Halbautomatische Glasur
  • Glasurvorbereitung
  • Vollautomatische Glasurstraßen
  • Tauchglasur (Dipping) in einer Taktstraße
  • Handglasur (traditionelle, handwerkliche Glasur)
  • Überfangglasur

 

So hat jede Porzellanfabrik ihre eigene Art und Vorgehensweise, wie das Porzellan glasiert wird. Individuelle Glasuren oder Farbglasuren lassen sich i.d.R. nur als Handglasur realisieren. Da der Grundstoff der Glasuren mineralischer Herkunft ist, können sie niemals zu 100% gleich sein. Selbst in modernsten Porzellanfabriken haben Glasuren unterschiedliche - für den Laien kaum sichtbare - Charaktere.

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