Chemische Last

Chemische Beanspruchung von Porzellan

 

(Bildrechte WP)

 

Seitdem Energie - also auch das Aufheizen von Wasser - immer teurer wird, forschen viele Hersteller von Reinigungsmitteln an sogenannten chemischen Prozessen, die thermisches Aufheizen ohne Einbuße an Hygiene reduzieren. Einfacher ausgedrückt: Viele Gewerbespülmaschinen erreichen eine Keimfreiheit des Spülgutes nicht mehr über Temperatur, sondern über eine chemische Behandlung des Geschirrs. 

Dieser finanzielle Vorteil kommt zwar dem Betrieb bei den Betriebskosten zugute, geht aber klar auf die Langlebigkeit des Spülgutes - besonders auf Kosten von Glas und Porzellan - welches täglich mehrmals einen solchen Reinigungsprozess durchlaufen muss. Seit dem Einsatz solcher "chemischen Keulen" kennen wir in der Porzellanbranche die Korrosion von Glasuren. Korrodiert eine Glasur, zeigt die Ware ein stumpfes, abgenutztes Bild, als wäre die Oberfläche unregelmäßig abgeschliffen. Ist die Glasur segmnentiell abgetragen, verändern Speisenrückstände mit einer unregelmäßigen Fleckenbildung den reinlichen Charakter von Porzellan.

Ein Reklamationsgrund für ein derartiges Schadensbild liegt nicht vor, da im Zweifel auch der Betrieb selbst eine sach- und fachgerechte Anwendung nicht nachweisen kann. Bereits eine Spülmittelüberdosierung von 10% kann im Einzelfall die Langlebigkeit von Porzellan erheblich verkürzen.

Ein weiteres Problem stellt die mangelhafte Beseitigung von Fetten dar. Ein mehrmaliger Gebrauch des Boilerwassers einer Gewerbespülmaschine führt gerne lang- und kurzkettige Fette mit sich, die sich dann auf dem Porzellan ablagern. Diese Schlieren und Schatten setzen sich auf der Ware fest und können mit herkömmlichen Spülmitteln nicht beseitigt werden. Sie bilden den Nährboden für weitere optische und hygienische Veränderungen und binden kalkhaltige, mineralische oder salzhaltige Rückstände des Wassers auf dem Geschirr. Solche Spülrückstände führen zu einem weiteren Schadensereignis durch Schleif- und Kratzerbildung.  


Gebrauchsempfehlung zur Vermeidung einer chemischen Belastung des Geschirrs

Durch wenige Maßnahmen können Sie die Korrosion von Glasuren des Porzellans und ein Ermatten von Oberflächen bei Glas und Kunststoffen vermeiden.

  • Beachten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung Ihrer Spülmaschine.
  • Nutzen Sie nur die vom Hersteller empfohlenen Spülmittel.
  • Stellen Sie eine angemessene Wasserenthärtung sicher.
  • Unterweisen Sie das Personal fachgerecht.
  • Hängen Sie Arbeitsanweisung gut sichtbar an der Spülmaschine aus.
  • Reinigen Sie niemals Schwarzgeschirr zusammen mit anderem Spülgut.
  • Entleeren Sie regelmäßig das Boilerwasser.
  • Quartalsmäßige Überprüfung der Spülmitteldosierung durch einen Fachmann.

 


Warenkunde - Eine Bitte an unsere Leser!

 

Seit 1998 pflegen wir unsere Warenkunde aus Leidenschaft für Porzellan und dem Bemühen, unser Wissen über dieses schöne und spannende Material zu teilen. In den mehr als 20 Jahren sind unsere Infoseiten zu einer kostenlosen Online-Enzyklopädie der Porzellankunde herangewachsen und dient Händlern, Endkunden, Berufsschulen und sogar Wettbewerbern inzwischen als hilfreiches Nachschlagewerk. In Zeiten immer wichtiger werdenden Bewertungen im Internet bitten wir Sie deshalb, uns eine kleine Bewertung bei Google zu schreiben. So helfen Sie uns auch auf bislang unbearbeitete Themen einzugehen und diese Wissensdatenbank stätig zu überarbeiten. Vielen lieben Dank.

 


 

Zuletzt angesehen