Schlicker

Schlicker - ein Gemisch aus Rohstoffen für die Porzellanherstellung

Als "Schlicker" (Porzellanschlacke) wird das flüssige, breiige bis zähflüssige, gereinigte und gefilterte Wasser-Mineral-Gemisch genannt, welches zur Herstellung von Porzellan und anderen Keramikerzeugnissen verwendet wird. Bei hochwertigem Hartporzellan entsteht der Schlicker aus den traditionellen Grundstoffen Kaolin, Feldspat und Quarz. In seiner flüssigen Form kann der Schlicker direkt für die Herstellung von Gießartikeln verwendet werden.

Im "Schlickergussverfahren" wird die schlammige Masse direkt für die Produktion keramischer Erzeugnisse verwendet. Moderne Produktionsanlagen transportieren den Schlicker von Silos durch Rohre und Kanäle zur Formgebung, die traditionellen Hersteller verwenden tatsächlich noch Bottiche und Kannen zum händischen Transport bis zur Verwendungsstelle.

In der asiatischen Porzellanherstellung dient der Schlicker auch als Werkstoff für das sogenannte Druckpressen, indem er über Rohre und Kanäle von unten in einen Pressturm durch eine Mehrzahl aufeinanderliegenden Formen "durchgepresst" wird.

Für die Herstellung von gerollter, gedrehter und gepresster Ware muss der Schlicker verdichtet und zu "Hubeln" gepresst werden. Hingegeben wird Granulat zur isostatischen Herstellung von Porzellan nicht aus Schlicker gewonnen und erfordert ein vollkommen anderes Verfahren.

Der Schlicker kann mit zusätzlichen Füllstoffen wie dem Xonitlit angereichert werden, um seine Verarbeitungsfähigkeit zu erhöhen. Für das Schlickergussverfahren werden dem Schlicker Natriumsilikate beigemischt, dies kann jedoch - je nach Umgebung der Herstellung bzw. Art und Produktionsform des Gussartikels - unerwünschte Nebenwirkungen (Nahtstellen) nach sich ziehen.