Die Entfernung vom Hamburger Hafen zu unserem Lager in Bielefeld Brackwede beträgt 275 km. Die für den Transport fällige Maut betrug bisher EUR 74,32. Ab 1. Dezember erhöht sich die Maut um EUR 51,36 auf EUR 125,68. Der Staat genehmigt sich damit eine Mauterhöhung von satten 69,11% für eine Containerzustellung. Unsere Münchner Kollegen zahlen statt EUR 168,71 im Schnitt ab Dezember 285,30 Mautgebühren, also stolze EUR 116,59 mehr.
Ab 1. Dezember 2023 sollen CO2-Emissionsklassen als neues Tarifmerkmal eingeführt werden. Für die LKW-Maut wird folglich ein CO2-Aufschlag erhoben. Dies heisst, dass für alle Fahrzeuge mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse über 7,5 Tonnen zusätzlich zur bestehenden MAUT ein MAUT-Teilsatz für den CO2-Ausstoss zur bisherigen MAUT hinzugerechnet wird. Auf Basis dieser Staffel erhöht unser Spediteur per 1. Dezember 2023 die MAUT von bisher 4 € auf neu 7 € pro 10 Kilometer von EUR 112,00 auf EUR 196,00, also um 75%.
Im Nahverkehr bis 50 km erhöht sich die Mautgebühr für ein kleines Paket Porzellan bis 50 kg von EUR 0,93 um exakt einen Euro - sprich 108% obendrauf auf EUR 1,93. Wohl gemerkt - nur die Maut!
Nach der Einführung der CO2-Steuer im Januar 2021 betrug der Preis für eine Tonne zunächst 25 Euro. Im Jahr 2022 betrug der Preis bereits 30 Euro pro Tonne und wächst bis 2025 schrittweise auf 55 Euro. Das wären dann 120% mehr. Ein deutscher Versandhändler aus der Branche rechnet an Mehrkosten nur für Maut und Co2 von etwa 80.000 Euro. Der Endverbraucher, der am Ende die gesamte Zeche zahlt, muss auf diese Kostenerhöhungen natürlich nochmals 19% Mehrwertsteuer oben draufrechnen.
Während die Edeka Lebensmittelkette derzeit regelmäßig Lieferanten wie Coca-Cola, Mars, Kellogg's u.a. wegen zu massiver Preiserhöhungen auslistet, leistet sich der Ampel-regierte Deutsche Staat Preiserhöhungen in noch nie dagewesener Größenordnung. In Spanien kostet 1 kWh Strom derzeit rund EUR 0,18, in Halle Westfalen EUR 0,42. Für einen Liter Sprit zahlt man in Spanien EUR 1,59 -1,72, bei uns EUR 1,85 - 2,30. Ein Ticket im schnellsten Zug Europas von Valencia nach Madrid (354 km in 95 Minuten) zahlt man aktuell 29 Euro. Die Mindestlöhne betragen in Spanien EUR 6,55, in Polen EUR 4,87, Slowenien EUR 6,96, Portugal EUR 4,50 und Bulgarien EUR 2,41. In Deutschland steigt der Mindestlohn auf EUR 12,41 und weit mehr als 30% davon kassiert wiederum der Staat.
Wer schon im Jahr 2022/2023 mit seinem Einkommen nicht zurechtkam, wird in 2024 auf noch vieles mehr verzichten müssen.
Deutschland verliert seine Wettbewerbsfähigkeit nicht durch den Fachkräftemangel, nicht durch Corona, Krieg oder Energieknappheit. Deutschland verliert seine Prosperität durch die gewaltigste und unsinnigste soziale Umschichtung seiner Ertragsfähigkeit und eine vollkommen unsinnige Bürokratie, die wir uns schon zu Angela Merkels Zeiten nicht mehr leisten konnten. Schuld ist aber nicht die Politik, sondern deren Wähler!
Die Preise von Holst Porzellan
Obwohl wir uns von Holst Porzellan zum Ziel gesetzt haben, unsere Preise auch im Jahr 2024 nicht zu erhöhen, wird uns dieser Plan wohl nicht ganz gelingen. Ausdrücklich erwähnt sei an dieser Stelle, dass wir seit dem 1. Mai 2022 bis heute unsere Preise stabil gehalten haben! Wir werden die Auswirkungen aller Maßnahmen, also Maut, Zölle, Mindestlöhne, Energie u.v.m. sehr genau und seriös beobachten. Zu zwei Terminen wird es dann zu einer möglichen Preisanpassung kommen
zum 01.03.2024 und zum 01.09.2024.
Diese werden wir jeweils einen Monat vorher ankündigen. Wir werden weder die unmittelbar bevorstehenden Mauterhöhungen oder andere Anlässe dazu missbrauchen, verdeckte Ertragssteigerungen in unsere Preise einzurechnen. Die kommenden Preisrunden bei Holst Porzellan werden einzig und alleine dazu dienen, die Löhne für unsere Mitarbeiter anzupassen und die Kostensteigerungen im Bezug der Ware aufzufangen. Andererseits haben wir keinen Puffer mehr, Preiserhöhungen abzufedern oder anderweitig zu kompensieren.