Dr. Wilhelm Pukall

Bunzlauer-Fachschule-1897

Königliche Keramische Fachschule in Bunzlau um 1897 

(Quelle & Bildrechte: Oliver Söhlke, Berlin)

 

Dr. Wilhelm Pukall wurde am 27. April 1860 in Jakobsdorf in Westpreußen geboren. Er war einer der größten Lehrmeister der europäischen Porzellanindustrie. Nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule in Marienburg widmete er sich den Naturwissenschaften und entdeckte dabei seine Liebe zu Porzellan. Auf Empfehlung der Kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften siedelte Pukall 1878 nach Berlin um und erlernte die Porzellanmacherei bei der Königlich Preußischen Porzellanmanufakur (KPM). Dort stieg er schnell in der Produktentwicklung auf. Bereits nach wenigen Jahren avancierte Pukall bei KPM zum Technischen Leiter und verhalf dem Unternehmen um die Jahrhundertwende zu einer Vorreiterposition.  

Bodenmarke Krister

 

Aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) stammend, übernahm Pukall 1897 die Leitung der staatlichen Fachschule für Töpferei und Keramik. Sein Bestreben und Lebenswerk bestand u.a. in der Weiterentwicklung des Industriezweigs Keramik und Porzellan. Er ist der Urvater vieler Erkenntnisse, Formeln und Rezepturen, die wir auch heute noch in der modernen Porzellanherstellung anwenden. 

Bereits 1927 schrieb er die vierte Auflage des Werks "Leitfaden für den Unterricht in keramischen Fachschulen" und verewigte damit einen Teil seines enormen Fachwissens über die Porzellanherstellung. Viele Lehren von Dr. Wilhelm Pukall, die die Porzellanherstellung betreffen, sind bis heute die Grundlage für Definitionen, Analysen sowie die keramische Mineralogie. 


 

Pukall-Alumina2 

Dr. Wilhelm Pukall - ein Urvater der Porzellanlehre

 

Mit seinen Wissenschaften und Forschungsergebnisen legte Dr. Pukall den Grundstein für viele Prozesse und Definitionen in der heutigen Porzellanindustrie. Ferner legte Dr. Pukall bereits 1927 mit der vierten Auflage seines wissenschaftlichen Leitfadens den Grundstein für unser heutiges High-Alumina-Porzellan.

Ebenso wie Hans Friedl 1996 - im Auftrag der Keramika Selb (heute Verband der Keramischen Industrie VKI) - beziehen auch wir viele Erkenntnisse und Ergebnisse unserer Arbeit aus den Lehren von Dr. Wilhelm Pukall. An dieser Stelle möchten wir ihm als Zeichen unserer Anerkennung und Dankbarkeit für sein unermüdliches Forschen dieses digitale Ehrenmal setzen. 

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